Schweizer Beschäftigte erstaunlich mobilitätsfreudig

18. April 2011 News

Schweizer Arbeitnehmende zeigen eine hohe Bereitschaft zur Mobilität, wenn es um attraktive Arbeitsstellen geht. 40% sind für einen Umzug innerhalb der Schweiz besonders offen. Mehr als ein Drittel wäre auch bereit, für den Job in ein anderes Land zu ziehen, wie eine aktuelle Umfrage zeigt.

«Der zunehmend globale Arbeitsmarkt bietet Talenten vielversprechende Karriereperspektiven – eine hohe Mobilitätsbereitschaft wird jedoch vorausgesetzt», teilt der Personaldienstleister Kelly Services mit. Wer beruflich erfolgreich sein wolle, müsse in seiner Karrierelaufbahn dazu bereit sein, für eine gewisse Zeit in eine andere Stadt oder in ein anderes Land zu ziehen. Der Personaldienstleister hat dazu eine Umfrage durchgeführt. Zum aktuellen Global Workforce Index wurden 97 000 Personen in 30 Ländern befragt, davon rund 1000 aus der Schweiz. Die Befragungen dazu fanden zwischen Oktober 2010 und Januar 2011 statt.

Schweiz im Mittelfeld
Ein Fazit: Schweizer Beschäftigte zeigen sich erstaunlich mobilitätsfreudig: 76% der Befragten würden ihren geografischen Radius für die ideale Arbeitsstelle erweitern. Damit liegt die Schweiz im europäischen Vergleich genau im Mittelfeld. Befragte in den europäischen Südländern Italien (89%) und Portugal (88%) zeigen die grösste Mobilitätsbereitschaft. Deutlich geringer fällt diese in den skandinavischen Ländern Schweden (65%) und Norwegen (58%) aus. Laut Kelly Schweiz AG kann der Schritt ins Ausland für Talente klare Karrierevorteile bringen: Sie erwerben vertiefte Fachkenntnisse auf internationaler Ebene, Zusatzqualifikationen wie Fremdsprachen oder interkulturelle Kompetenzen. Diese Faktoren würden sich positiv auf die weitere Karriere auswirken.

40% der Schweizer Befragten stehen einem Umzug innerhalb der Schweiz besonders offen gegenüber. Mehr als ein Drittel der Beschäftigten würde für den Job auch ins Ausland ziehen. Männer (80%) zeigen insgesamt eine höhere Mobilitätsbereitschaft als Frauen (70%). Für 8 von 10 Befragten der jüngeren Generation Y (18 bis 29 Jahre) ist ein karrierebedingter Standortwechsel speziell verlockend. Bei der älteren Babyboomer‐Generation (48 bis 65 Jahre) sind es 69%. Vor allem Beschäftigte aus dem Ingenieurswesen und Einzelhandel (jeweils 90%) sowie aus der Wissenschaft (88%) würden einen anderen Standort für die Karriere in Betracht ziehen.

Europa und Nordamerika als beliebte Karrierestationen
Schweizer Beschäftigte würden ausserhalb der Schweiz am liebsten an einem anderen europäischen Standort arbeiten. Für 47% zählt Europa also zur beruflichen Top‐Destination. Etwa jeder fünfte Befragte könnte sich aber auch vorstellen, nach Nordamerika zu gehen. Südamerika (5%), Afrika (3%) und der Mittlere Osten (2%) sind für die Schweizer Beschäftigten hingegen weniger reizvoll.

Wer sich generell zum Karrieresprung ins Ausland entschlossen hätte, würde dies mit einem längeren Aufenthalt verbinden: Knapp die Hälfte der Befragten (46%) würde drei oder mehr Jahre auf einem anderen Kontinent arbeiten. 29% könnten sich vorstellen, bis zu drei Jahren im Ausland für ihre Berufstätigkeit zu verbringen. Nur ein Viertel möchte für maximal ein Jahr ins Ausland.