KMU: Mit eigenen Stärken gegen starken Franken

30. August 2011 News

Fast zwei Drittel der vom Wirtschaftsprüfer Ernst & Young befragten kleinen und mittelgrossen Unternehmen (KMU) spüren negative Auswirkungen des starken Frankens. Doch sie zeigen Durchhaltewillen.

Verminderte Zuversicht, dafür ein verstärkter Durchhaltewille sind angesichts des noch immer starken Frankens bei den Schweizer KMU auszumachen. In einer Umfrage, welche das Beratungsunternehmen Ernst & Young im August bei 300 Schweizer KMU zur Gesundheit ihres Betriebs und der Schweizer Wirtschaft durchführte, bezeichnen knapp 9 von 10 Unternehmen ihre derzeitige Geschäftslage trotz Frankenstärke weiterhin als gut oder eher gut.

Für die Zukunft pessimistischer
Die Blitzumfrage zeigt aber auch, dass die Firmen der nahen Zukunft eher pessimistisch entgegenblicken. Nur 18% der KMU erwarten eine Verbesserung ihrer Geschäftslage, während 23% eine Verschlechterung befürchten. Bei einer Befragung vor Monatsfrist waren noch 34% guten und nur 7% schlechten Mutes gewesen.

Bei 36% der Betriebe führte der starke Franken zu einem Umsatzrückgang. 43% beklagten niedrige Gewinnmargen. Fast alle Firmen wollen mit Kostensenkungen auf die Währungskrise reagieren. Laut Ernst & Young erhöhen immer mehr Firmen die Arbeitszeit für ihre Belegschaft bei gleichem Lohn, um ihre Produktionskosten zu senken und mit den Aufträgen doch noch Geld zu verdienen. Das funktioniere indessen nur so lange, als überhaupt Aufträge vorhanden sind und die Beschäftigten mitmachten.

Mehr Mittel für Technologie und Innovation
Insgesamt zufrieden zeigen sich die Schweizer KMU mit dem vom Bundesrat angekündigten Massnahmenpaket gegen die überbewertete Währung. 71% der Betriebe sind der Ansicht, dass die in Aussicht gestellten 2 Mrd. Franken des Bundes dazu beitragen werden, die schwierige wirtschaftliche Lage vieler KMU zu lindern. 86% der KMU begrüssen unter den zur Diskussion stehenden Massnahmen vor allem zusätzliche Mittel für Technologie und Innovation.

Auch eine Verschärfung des Kartellgesetzes und eine personelle Aufstockung der Wettbewerbskommission werden von einer grossen Mehrheit gutgeheissen (77 bzw. 69%). Kritischer hingegen wird die geplante Massnahme beurteilt, die Sozialversicherungsbeiträge für exportorientierte KMU und Hotelbetriebe zu reduzieren; hierzu äussern sich lediglich 53% der Unternehmen positiv.