KMU können sich negativer Dynamik nicht entziehen

2. Dezember 2011 News

In den meisten Branchen sind die kleinen und mittelgrossen Unternehmen (KMU) weniger von der Konjunkturabschwächung und dem starken Schweizer Franken betroffen als die Grossunternehmen, wie eine Umfrage ergab. 37% der Betriebe erachten einen Kurs von knapp über 1.20 Franken zum Euro als zu stark.

Grundsätzlich können sich auch die KMU der negativen Dynamik im dritten Quartal nicht mehr entziehen, wie das neueste KMU-Barometer der UBS und des Schweizerischen Gewerbeverbands zeigt. Gemäss der vierteljährlichen Umfrage bei über 500 Unternehmen hat sich die Dynamik bei den KMU im Industriesektor bei allen Indikatoren verlangsamt oder ist sogar rückläufig. Einzig die Anzahl der Beschäftigten stieg im dritten Quartal noch leicht.

Dienstleister leiden weniger als Industrie
Sowohl die Grossunternehmen wie auch die KMU stabilisierten ihre Umsätze im dritten Quartal, erwarten aber fürs letzte Jahresviertel bereits einen Umsatzrückgang. Die Verkaufspreise, die Gewinne wie auch der Cashflow verschlechterten sich im dritten Quartal bei allen Unternehmen, wobei der Rückgang bei den KMU weniger stark war als bei den Grossunternehmen.

Im letzten Quartal des laufenden Jahres erwarten die Unternehmen bei allen Indikatoren eine Verschlechterung. Eine Ausnahme bildet hier die Anzahl der Beschäftigten, die bei den Grossunternehmen wie bei den KMU unverändert bleiben dürfte. Der Dienstleistungssektor leidet weniger im aktuellen wirtschaftlichen Umfeld als die Industrie. So waren die Umsätze, Gewinne und Cashflows im dritten Quartal unverändert und die Beschäftigung konnte sogar noch einmal leicht ausgebaut werden.

Ein Fünftel für Franken zwischen 1.30 und 1.40
In der Umfrage wurden die Unternehmen nach dem Gleichgewichtskurs des Frankens gegenüber dem Euro und dem Dollar gefragt. Ein Kurs von knapp über 1.20 Franken zum Euro wird von 37% als zu stark erachtet, wobei in der Industrie tendenziell ein höherer Wechselkurs gegenüber dem Euro als fairer angesehen wird als im Dienstleistungssektor.

22% der Industrieunternehmen sehen den Franken zwischen 1.30 und 1.40 als fair bewertet an. Bei den Dienstleistungsunternehmen ist dieser Anteil mit 12% etwas kleiner. Gegenüber dem Dollar sehen die meisten Unternehmen den Gleichgewichtskurs zwischen 0.96 und 1.00 Franken pro Dollar.