Der Schweizer Aussenhandel stagniert

19. Juli 2012 News

Der Schweizer Aussenhandel stagnierte in der ersten Jahreshälfte 2012. Die Einbussen in Europa konnten dank Mehrausfuhren nach Asien, Amerika und Afrika praktisch kompensiert werden.

Die Exporte in die Euro-Zone sanken von Januar bis Juni im Vergleich zur Vorjahresperiode um 4,1%, wie die Eidgenössische Zollverwaltung (EZV) mitteilte. Während die Ausfuhren zum wichtigsten Handelspartner Deutschland stagnierten, gingen sie insbesondere in die südeuropäischen Krisenländer zurück.

Mehr Exporte nach Nordamerika und Lateinamerika
Dagegen nahmen die Exporte nach Asien (+1,7%), Nordamerika (+10,4%), Lateinamerika (+9,1%), Afrika (+4,2%) und Ozeanien (+4,1%) zu.

Insgesamt lagen die Schweizer Ausfuhren mit 100,05 Mrd. Fr. um 0,2% nur leicht unter dem Vorjahreswert. Nicht daraus ablesen lässt sich allerdings die Entwicklung der Margen der Schweizer Exporteure, die unter der anhaltenden Frankenstärke leiden.

Uhrenindustrie trotzt dem rauhen Wirtschaftsklima
Sieben von zehn Exportbranchen standen im Minus. Am stärksten fielen die Ausfuhren der Papier- und Grafischen Industrie (-19,5%). Im Gegensatz dazu steht die Uhrenindustrie mit einem weiteren starken Plus von 16,4%. Es ist für die Uhrenindustrie das fünfte Halbjahr in Folge mit einem zweistelligen Exportplus.

Die sich eintrübende Weltkonjunktur liess aber auch die Schweizer Wirtschaft vorsichtiger werden. So nahmen die Importe von Investitionsgütern und Halbfabrikaten deutlich ab. Insgesamt schrumpften die Importe um 0,3% auf 88,4 Mrd. Franken.

Aufwärtstendenz im Juni
Im Juni belebte sich der Aussenhandel wieder etwas: Die Schweizer Exporte expandierten um 7,6% auf fast 16,9 Mrd. Franken. Selbst in die Euro-Zone gab es wieder ein Plus von 5,5%. Die Importe nahmen um 3,7% auf 14,6 Mrd. Fr. zu.