Besonders hohes Unfallrisiko am Montagmorgen

27. September 2010 News

Am Montagmorgen ist das Unfallrisiko besonders gross: Zwischen 7 und 8 Uhr ereignen 40% mehr Unfälle als von Dienstag bis Freitag zur selben Uhrzeit, wie eine Untersuchung der Suva zeigt. Besonders häufig sind am Montagmorgen Stolper- und Sturzunfälle; nicht nur an der Arbeit, sondern auch zuhause und auf dem Arbeitsweg.

Am Montagmorgen zwischen 5 und 10 Uhr passieren durchschnittlich 224 Unfälle – zwischen Dienstag und Freitag sind es jeweils um die 180 bis 190 Unfälle, wie die Unfallversicherung Suva ermittelt hat. Zwischen 7 und 8 Uhr am Montagmorgen kommt es zu 40% mehr Berufsunfällen als an den übrigen Werktagen. Nach zehn Uhr ist dann keine namhafte Abweichung gegenüber den anderen Wochentagen mehr zu beobachten.

Innere Uhr als eine Ursache
Dass am Montagmorgen mehr Unfälle passieren, hat allerdings nichts damit zu tun, dass am Anfang der Arbeitswoche besonders gefährliche Tätigkeiten ausgeübt werden. Wie die Auswertung aller Unfälle von Suva-Versicherten von 1999 bis 2008 zeigt, häufen sich am Montagmorgen nicht nur Berufsunfälle, sondern auch Freizeit- und Haushaltsunfälle.

Eine mögliche Erklärung für das höhere Unfallrisiko am Montagmorgen sieht die Suva in der inneren Uhr des Menschen. Viele Menschen würden am Wochenende ihren Tag-Nacht-Rhythmus verändern, also sich später schlafen legen und am Morgen ausschlafen. Gemäss ihrer inneren Uhr ständen sie dann am Montag zu früh auf, weshalb sich am frühen Morgen die Leistungsfähigkeit noch nicht auf dem gewohnten Niveau befände, teilte die Suva mit. Die durchschnittlich 45 zusätzlichen Montagsunfälle könnten also verhindert werden, wenn die Leute am Wochenende um die gleiche Zeit schlafen gehen und aufstehen würden wie unter der Woche.

Bewusstsein mit Kampagne schärfen
Die Suva, die für die Mehrunfälle am Montagmorgen jährlich 10 Mio. Franken aufwenden muss, rät als präventive Massnahme aber dennoch nicht, aufs sonntägliche Ausschlafen zu verzichten. Vielmehr will die Unfallversicherung in der Öffentlichkeit das Risikobewusstsein von Stolper- und Sturzunfällen schärfen. So gehen zwei von fünf Invalidenrenten auf einen solchen Unfall zurück. Die Suva hat deshalb im Frühjahr 2010 die Kampagne «stolpern.ch» lanciert. Ziel ist es, die Unfallzahlen bis ins Jahr 2014 um 5% zu senken.