Arbeitslosenversicherung: Jahresrechnung 2010 mit Schulden von 7,4 Milliarden

14. Dezember 2011 News

Der Bundesrat hat die Jahresrechnung der Arbeitslosenversicherung für das Jahr 2010 genehmigt. Die Rechnung schliesst mit einem Verlust von 1,71 Mrd. Franken ab, die Darlehensschulden stiegen auf 7,4 Mrd. Franken.

Mit der revidierten Arbeitslosenversicherung und der Aufstockung des Ausgleichsfonds im Zusammenhang mit der Frankenstärke sei 2011 mit einem Überschuss und einem deutlichen Schuldenabbau zu rechnen, teilt das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) mit.

Rund 5,4 Milliarden Entschädigungen ausbezahlt
Der Ausgleichsfonds der Arbeitslosenversicherung (ALV) schloss das Rechnungsjahr 2010 bei einem Gesamtertrag von 5,72 Mrd. (Vorjahr: 5,78 Mrd.) Franken inklusive 0,39 Mrd. Franken finanzielle Beteiligung des Bundes und Gesamtaufwendungen von insgesamt 7,42 Mrd. (7,24 Mrd.) mit einem Verlust von 1,71 Mrd. Franken (1,46 Mrd.) ab. Der Jahresdurchschnitt betrug 151 986 registrierte Arbeitslose bei einer Quote von 3,9% (146 089; 3,7%). Im Jahr 2010 wurden insgesamt 5’439 Millionen Franken (4’782) an Arbeitslosenentschädigungen ausbezahlt.

Aufgrund des Verlustes mussten bei der Bundestresorerie im Jahr 2010 Darlehen von 1,80 Mrd. Franken aufgenommen werden. Somit stiegen die Darlehensschulden per Ende 2010 auf total 7,4 Mrd. Franken. Damit wurde die gesetzlich vorgeschriebene Schuldenobergrenze von 6,5 Mrd. Franken überschritten, schreibt das Seco.

2011: Man rechnet mit durchschnittlich 122 000 Arbeitslosen
Gemäss Budget 2011 betragen der Gesamtertrag 6,71 Mrd. Franken – inklusive 0,42 Mrd. Franken finanzielle Beteiligung des Bundes – und die Aufwendungen insgesamt 5,76 Mrd. Franken. Dementsprechend resultiert ein Überschuss von 0,95 Mrd. Franken. Die Arbeitslosenversicherung rechnet mit einem Jahresdurchschnitt von 122 000 Arbeitslosen (Quote: 3,1%).

Der Bundesrat und in der vergangenen Herbstsession das Parlament haben beschlossen, dass im Rahmen des Massnahmenpakets für die Finanzierung zukünftiger Massnahmen zur Abfederung der Frankenstärke zusätzliche 500 Mio. Franken in den Ausgleichsfonds der Arbeitslosenversicherung fliessen sollen. Somit ist Ende 2011 nunmehr mit Schulden in der Höhe von insgesamt noch 6,0 Mrd. Franken zu rechnen.

Finanzplan 2012 erwartet ausgeglichene Rechnung
Im aktuellen Finanzplan für das Jahr 2012 wird aufgrund der AVIG-Revision und der wirtschaftlichen Aussichten eine ausgeglichene Rechnung erwartet.