«Zukunft Arbeitsmarkt Schweiz» geht in die Regionen

30. April 2015 News

An regionalen Veranstaltungen im Rahmen des Projekts «Zukunft Arbeitsmarkt Schweiz» können sich Arbeitgeber darüber informieren und austauschen, wie sie zur besseren Nutzung des Inländerpotenzials – etwa ältere Arbeitnehmende – beitragen können. Ein Augenschein in Flums, wo der erste Anlass dieser Art über die Bühne ging.

Noch ist nicht klar, wie und in welchem Ausmass die Unternehmen in der Schweiz künftig Arbeitskräfte aus dem Ausland rekrutieren können. Klar ist aber, dass infolge der Beschränkung der Zuwanderung und des sich vielerorts verschärfenden Mangels an Arbeitskräften noch stärker auf die vorhandenen Potenziale gesetzt und die Erwerbsbeteiligung weiter erhöht werden muss. Mit dem langfristig angelegten Projekt «Zukunft Arbeitsmarkt Schweiz» wollen der Schweizerische Arbeitgeberverband und economiesuisse die Arbeitgeber dafür sensibilisieren und sie konkret bei der Umsetzung entsprechender Massnahmen unterstützen.

Gut besuchte Pilot-Veranstaltung

Auf Einladung des Arbeitgeberverbands Sarganserland-Werdenberg liessen sich in Flums rund 50 interessierte Unternehmensvertreter aus der Region aus erster Hand über das Projekt informieren. Im Sinne einer Auslegeordnung erläuterte Daniella Lützelschwab, Ressortleiterin Arbeitsmarkt und Arbeitsrecht beim Schweizerischen Arbeitgeberverband, die fünf Säulen des Arbeitskräftepotenzials: ältere Mitarbeitende, Frauen, Menschen mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen, Jugendliche sowie ausländische Mitarbeitende. Aktuell liegt der Projektschwerpunkt bei den älteren Arbeitnehmenden. Mit vergleichsweise einfachen Massnahmen könnten in den Unternehmen Anreize geschaffen werden, damit Mitarbeitende über 50 im Erwerbsprozess bleiben beziehungsweise eine neue Anstellung finden: Wieso beispielsweise nicht auf Altersangaben in Stellenausschreibungen verzichten? Oder das AHV-Rentenalter aus dem Betriebsreglement entfernen, damit Mitarbeitende bei Bedarf auch darüber hinaus weiterarbeiten können?

Auf der anderen Seite stellte Daniella Lützelschwab aber auch fest, dass sich die Situation der älteren Personen auf dem Arbeitsmarkt nicht grundsätzlich schlecht präsentiert. Die Erwerbsquote der 55- bis 64-Jährigen von über 70 Prozent ist auch im internationalen Vergleich hoch, ebenso die Pensen von durchschnittlich fast 85 Prozent. Dies bestätige, dass die Arbeitgeber den Wert ihrer älteren Mitarbeitenden längst erkannt und schon diverse Massnahmen zu deren Gunsten erfolgreich umgesetzt hätten.

Der Dialog wird fortgesetzt

Mit dem Projekt «Zukunft Arbeitsmarkt Schweiz» sucht der Schweizerische Arbeitgeberverband die Diskussion und den Erfahrungsaustausch mit und unter den Arbeitgebern. Beispiele von Massnahmen, die sich in der Unternehmenspraxis bereits bewähren, werden gesammelt und öffentlich bekanntgemacht, um einen möglichst breiten Nachahmungseffekt zu fördern. Dieser Prozess ist gut angelaufen und wird fortgesetzt. Weitere Veranstaltungen in anderen Regionen sind bereits geplant.