Frauenanteile in Führungsgremien nehmen weiter zu

8. März 2022 News

Die Frauenanteile in Geschäftsleitungen und Verwaltungsräten erreichen einen neuen Höchstwert. Das zeigt der neuste Schillingreport. Die vom Bund geforderten Richtwerte könnten bereits 2024 erreicht werden.

Der Frauenanteil in den Geschäftsleitungen und Verwaltungsräten der 100 grössten Arbeitgeber der Schweiz hat erneut zugenommen. Dies geht aus dem neusten Schilllingreport hervor, der jährlich die Führungsgremien der Schweizer Wirtschaft und der öffentlichen Verwaltung unter die Lupe nimmt. Konkret beträgt der Frauenanteil in den Geschäftsleitungen 17 Prozent und konnte im Vergleich zum Vorjahr um vier Prozentpunkte zulegen. Bei gleichbleibender Entwicklung dürfte der vom Bund geforderte Richtwert von 20 Prozent bereits im Jahr 2024 erreicht werden – 6 Jahre vor Ablauf der Übergangsfrist. In den Verwaltungsräten geht die Entwicklung in dieselbe Richtung. Dort beträgt der Anteil der Frauen 26 Prozent, was eine Zunahme von zwei Prozentpunkten bedeutet. Auch hier dürfte die geforderte Quote von 30 Prozent bereits 2024 erreicht werden.

Die 100 grössten Arbeitgeber haben in 36 Prozent der vakanten Geschäftsleitungspositionen eine Frau berufen. Dieser Wert war noch nie höher und konnte im Vergleich zum letztjährigen Höchstwert erneut um 10 Prozentpunkte zulegen. Die neusten Erhebungen zeigen laut Schillingreport, dass das Bewusstsein betreffend ausgewogenen Geschlechterdurchmischung in den Geschäftsleitungen und Verwaltungsräten immer stärker verankert ist. Dies stimmt auch den Schweizerischen Arbeitgeberverband (SAV) positiv. Die Entwicklung entfaltet eine Signalwirkung an die weiblichen Nachwuchskräfte und ermutigt diese zu weiteren Schritten auf der Karriereleiter.

Die Arbeitgeber vertreten jedoch nach wie vor den Standpunkt, dass gesetzliche Frauenquoten der falsche Weg sind. Es liegt im eigenen Interesse der Unternehmen, mit individuellen Massnahmen den Frauenanteil in Führungsgremien zu steigern. Der zunehmende Fachkräftemangel wird die Nachfrage nach weiblichen Führungskräften zudem weiter fördern. Denn je weniger Arbeitskräfte künftig zur Verfügung stehen, desto weniger können die Unternehmen auf gut qualifizierte Frauen in Führungspositionen verzichten.