Sie haben beim SAV gerade erst die Arbeit aufgenommen. Weshalb haben Sie sich für einen Wirtschaftsverband entschieden?
Ich habe die Verbandswelt durch meine vorherige Arbeit bei der IV-Stellen-Konferenz entdeckt. Im Vergleich zu meiner vorherigen Tätigkeit in der Privatwirtschaft ist es ein sehr anderes, aber auch spannendes und abwechslungsreiches Umfeld. Der Wirtschafts-Aspekt interessiert mich vor allem auch aufgrund meiner Erfahrung in der Unternehmenswelt. Die dort gewonnenen Kenntnisse kann ich nun im SAV für unsere Mitglieder und weitere Anspruchsgruppen, allen voran die Öffentlichkeit, einbringen.
Sie waren davor in der Kommunikation bei der IV-Stellen-Konferenz in Luzern tätig. Wie unterscheiden sich die beiden Arbeiten?
In mancher Hinsicht ähneln sich die Kommunikationsaufgaben, oder überhaupt die Tätigkeiten und die Arbeitsprozesse in einen Dachverband: dort im Dienste der Invalidenversicherung, hier für die Arbeitgeber. Allerdings ist der nationale Verband der IV nur schon aufgrund der Anzahl Mitglieder um einiges kleiner als der Schweizerische Arbeitgeberverband. Entsprechend sind auch direkte und persönliche Kontakte mit den Mitgliedern häufiger. Und während wir hier die Interessen der Schweizer Wirtschaft vertreten, waren bei der IV-Stellen-Konferenz die Invalidenversicherung und im weiteren Sinne die Sozialversicherungen im Zentrum – mit klarem Fokus auf die Durchführung und die kantonalen IV-Stellen. Das Beispiel Corona zeigt überdies, wie stark ein Arbeitgeberverband gerade in der Krise gefragt ist. Das Coronavirus dürfte die Arbeit der IV-Stellen-Konferenz weniger stark prägen.
Als sie die Arbeit beim SAV aufgenommen haben, wurden wegen Corona Alle in die Heimarbeit geschickt. Wie konnten Sie sich in dieser Situation einarbeiten?
Es war in der Tat ein ungewöhnlicher Stellenantritt, noch inmitten der sich ausweitenden Corona-Krise. Von den abgesagten Konferenzen bis eben zur überwiegenden Home-Office-Tätigkeit herrschte in den ersten Monaten mehr Ausnahmezustand als «Courant normal». Eine Einarbeitung ausschliesslich im Home Office wäre tatsächlich etwas schwierig gewesen. Zum Glück haben wir hier recht grossräumige Büros, wo man die Distanzen generell gut einhalten kann. So war es eben für die haupsächlich im Büro arbeitenden Kollegen sehr angenehm. Zudem war mein Vorgesetzter Fredy Greuter auch hauptsächlich vor Ort, wodurch ich gut in die wichtigsten Bereiche eingeführt werden konnte. Mit meiner Arbeitskollegin oder überhaupt im Team waren dann eben mehrheitlich Telefongespräche oder Videokonferenzen, oft auch im Rahmen der Einführung, angesagt. Hier hat die Coronakrise gezeigt, dass digitales und mobiles Arbeiten durchaus funktioniert.
Was machen Sie, wenn Sie nicht in Diensten der Arbeitgeber sind?
Zurzeit sind die Freizeitaktivitäten vor allem im sozialen Bereich doch etwas limitiert. Aber ich treffe mich in der Freizeit ganz gerne mit Freunden oder mit dem «Schweizer» Teil meiner Familie. Ich geniesse es übrigens auch, hier in Zürich viele Freunde von früher wieder öfter sehen zu können. Ich habe zehn Jahre in der Schweizer Wirtschaftsmetropole verbracht und fühlte mich auch als Zentralschweizerin sehr heimisch hier. Ebenfalls eine grosse Rolle spielt die Musik: Ich habe seit ein paar Jahren wieder angefangen, Klavier zu spielen, habe hier in Zürich im Gemischten Chor gesungen und besuche, vor allem im Sommer und zu «normalen» Zeiten, auch sehr gerne Konzerte, hauptsächlich im Bereich Pop/Rock.
Sie sprechen viele Sprachen fliessend. Welche gefällt Ihnen am besten?
Meine Sprachen sind nicht sehr exotisch…aber eigentlich gefallen mir alle gut. Trotzdem ist Italienisch – meine sogenannte zweite Muttersprache – klar meine Lieblingssprache. Meine Präferenz ist sicher auch subjektiv gefärbt, aber Italienisch klingt für mich sehr sonor und melodisch. Es ist auch eine poetische Sprache, zudem faszinieren mich die regionalen Akzente und Dialekte. Der Dialekt aus der Provinz Mantova, den meine Mutter in ihrem Familien- und Verwandtenkreis sprach, hat zum Beispiel viele französische und spanische Einflüsse.