Seit rund zehn Jahren gibt es neben der klassischen, drei- bis vierjährigen Berufslehre, die mit einem eidgenössischen Fähigkeitszeugnis (EFZ) abgeschlossen wird, eine alternative Grundbildung für eher praktisch begabte Personen. Sie dauert nur zwei Jahre und führt gleichwohl zu einem eidgenössischen Abschluss, dem sogenannten Berufsattest (EBA). Das Bundesamt für Statistik (BFS) hat vom Schweizerischen Observatorium für die Berufsbildung erstmals diesen Grundbildungstyp genauer evaluieren lassen, dies anhand des Jahrgangs mit Lehrbeginn im Sommer 2012. Die Ergebnisse sind gemäss einer Medienmitteilung des BFS erfreulich: Gut 70 Prozent der Lernenden in einer zweijährigen Grundbildung schliessen nach zwei Jahren ohne Umwege mit einem EBA ab. Kommt es zu einer Lehrvertragsauflösung, setzt fast die Hälfte der betroffenen Lernenden ihre Ausbildung dennoch fort, sei es in einem anderen Lehrbetrieb, in einem anderen Berufsfeld oder in einer EFZ-Lehre.
Die Arbeitgeber teilen die positive Bilanz. Die zweijährige berufliche Grundbildung mit Berufsattest ermöglicht auch schwächeren Schülern einen adäquaten Einstieg in die Berufswelt und kann bei entsprechender Eignung ein Sprungbrett für eine anschliessende Lehre mit EFZ darstellen. Das entsprechende Engagement der Unternehmen, die solche verkürzten Berufslehren anbieten, zahlt sich aus – als Mittel zur Integration von Jugendlichen in den Arbeitsmarkt und damit auch zur Sicherung gut ausgebildeter Nachwuchskräfte für die Wirtschaft.