Gegen eine «Akademisierung» der höheren Berufsbildung

21. Oktober 2014 News

Nachdem der Nationalrat die entsprechende Motion angenommen hat, spricht sich nun die zuständige Kommission des Ständerats gegen neue, am akademischen System orientierte Titel für Abschlüsse der höheren Berufsbildung aus. Stattdessen fordert sie vom Bundesrat eine Auslegeordnung. Der Schweizerische Arbeitgeberverband begrüsst diese Entscheide.

Die Kommission für Wissenschaft, Bildung und Kultur des Ständerats (WBK-S) lehnt die Motion Aebischer «Titeläquivalenz für die höhere Berufsbildung» gemäss einer Medienmitteilung der Parlamentsdienste mit 8 gegen 1 Stimmen und 4 Enthaltungen ab. Diese fordert an die akademische Bildung angelehnte Titel für Abschlüsse der höheren Berufsbildung. Im Gegenzug verlangt die WBK-S über ein Kommissionspostulat eine Auslegeordnung über Titel in der höheren Berufsbildung und ihre Positionierung auf dem nationalen und internationalen Arbeitsmarkt.

Der Schweizerische Arbeitgeberverband begrüsst diese Entscheide (siehe auch den Beitrag «Irrlicht in der Berufsbildungspolitik»). Eine Anlehnung von Berufsbildungstiteln an die Hochschultitel würde eine eigenständige Positionierung von Berufsbildungs-Abschlüssen erschweren und kaum einen arbeitsmarktlichen Mehrwert für die Absolventen generieren. Über eine Auslegeordnung zur Titelsystematik hingegen sollte es gelingen, ein besseres Verständnis für die Situation zu erhalten und allenfalls gezielte Verbesserungen bei Berufs-und Funktionstiteln sowie den entsprechenden Übersetzungen zu erreichen. Voraussichtlich in der Wintersession wird sich der Ständerat mit diesem Geschäft zu befassen haben.