Gute Integration älterer Arbeitnehmender ist im Interesse aller

25. April 2017 News

Die Bedeutung von älteren Arbeitskräften für die Schweizer Wirtschaft ist gross und wird in Zukunft noch steigen. An der dritten nationalen Konferenz zum Thema ältere Arbeitnehmende haben Vertreter von Bund, Kantonen und Sozialpartnern unter anderem Massnahmen diskutiert, die älteren Stellensuchenden den Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt erleichtern sollen.

Ob in der Schweiz künftig genügend Arbeitskräfte verfügbar sein werden, ist eine Frage, mit der sich Wirtschaft und Politik schon länger beschäftigen. Angesichts von Entwicklungen wie die aufgrund längerer Ausbildungszeiten abnehmende durchschnittliche Lebensarbeitszeit, die Alterung der Gesellschaft oder die mittlerweile schon über 50-jährige Babyboomer-Generation kommt der älteren Erwerbsbevölkerung eine immer grössere Bedeutung zu. Sie leisten einen wichtigen Beitrag zur Deckung der wachsenden Fachkräftenachfrage.

Bereits zum dritten Mal diskutierten Vertreter des Bundes, der Kantone und der Sozialpartner an einer Konferenz die Situation der älteren Arbeitnehmenden. Als Grundlage präsentierte das Staatssekretariat für Wirtschaft eine ausführliche Analyse «Indikatoren zur Situation älterer Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer auf dem Schweizer Arbeitsmarkt». Diese sollen bis zum Erreichen des Pensionierungsalters motiviert und leistungsfähig im Arbeitsmarkt gehalten bzw. möglichst optimal im Arbeitsmarkt integriert werden. Dazu müssen die Ursachen, die für den bekanntermassen erschwerten Wiedereinstieg von älteren stellensuchenden Personen verantwortlich sind, identifiziert und beseitigt werden, wie dies die beteiligten Akteure in einer gemeinsamen Schlusserklärung festgehalten haben.

Arbeitgeberpräsident Valentin Vogt zeigte an der Konferenz auf, mit welchen vier Hebeln der Schweizerische Arbeitgeberverband dieser Herausforderung begegnet: An erster Stelle steht die Personalpolitik der Unternehmen. In regelmässigen Standortbestimmungen mit den Mitarbeitenden muss zur Sicherstellung ihrer Arbeitsmarktfähigkeit offen über Zukunftspläne, Entwicklungspotenzial, gegenseitige Bedürfnisse und Erwartungen gesprochen werden. Zweitens sollen die Regionalen Arbeitsvermittlungszentren mit altersspezifischen, individuellen Coachings sowie einem feingliedrigeren Matching zwischen Stellenprofil und Stellensuchenden besser als heute zur Reintegration älterer stellenloser Personen beitragen. Drittens muss das Bewusstsein geschaffen werden, dass im gegenwärtigen dynamischen wirtschaftlichen Umfeld lineare Karriereverläufe nicht mehr den Regelfall darstellen. Bogenkarrieren müssen enttabuisiert und als mögliche Karrieremodelle erkannt werden. Viertens schliesslich werden zweifellos auch ältere Stellensuchende von einer unbürokratisch und wirksam ausgestalteten Stellenmeldepflicht gemäss Umsetzung der Masseneinwanderungs-Initiative profitieren können.