green.ch AG: Ältere Arbeitnehmer – trotz schnelllebiger Branche

22. Dezember 2015 Best Practice

Die ICT-Branche ist vergleichsweise jung und agil. Dennoch setzt der ICT-Dienstleister green.ch AG auf ältere Arbeitnehmer. Angesichts des Mangels an IT-Spezialisten ein wichtiger Schritt. CEO Franz Grüter bedauert jedoch, dass es in der IT-Branche zu viele ältere Arbeitnehmer gibt, die ihre Weiterbildung vernachlässigen. Gerade für sie wäre es essenziell, am Ball zu bleiben.

Die ICT-Branche ist schnelllebig. IT-Spezialisten müssen ihr Wissen daher häufiger als andere Berufsgruppen auffrischen. «Unsere Branche ist vergleichsweise jung und agil», bestätigt Franz Grüter, Geschäftsführer des ICT-Dienstleisters green.ch AG. Vorzugsweise rekrutiert Grüter seine Mitarbeitenden deshalb kurz nach deren Fachhochschul- bzw. Hochschulabschluss. Damit hat er Gewähr, stets das neueste Wissen einzukaufen. Was hat die green.ch AG nun mit älteren Arbeitnehmern am Hut? «Wenn es um Ältere geht, so sind wir tatsächlich nicht im Auge des Hurrikans», meint Grüter. Dennoch: Das ICT-Unternehmen rüstet sich für die Zukunft. «Auch unser Kader wird älter – wir müssen uns mit diesem Thema deshalb auseinandersetzen.» Hinzu kommt: IT-Spezialisten sind rar, der Markt ist ausgetrocknet. Das macht ältere Arbeitnehmer in diesem Bereich umso wichtiger.

Welche Rezepte hat die green.ch AG parat, um ältere IT-Spezialisten zu gewinnen bzw. zu halten? Bei Schlüsselpositionen etwa reduziert das Unternehmen das Arbeitspensum der älteren Mitarbeitenden schrittweise. Gleichzeitig wird die Nachfolge aufgebaut. Das ist effektiv und effizient zugleich. In Einzelfällen gibt es zudem pragmatische Lösungen: «Wir haben einen 56-jährigen Arbeitnehmer eingestellt, der keinen Job mehr fand. Wir teilten ihm flexibel zwei verschiedene Funktionen zu und konnten ihm so ein Vollpensum bieten», erläutert Grüter und ergänzt: «Solche Lösungen verlangen natürlich auch aufseiten des Mitarbeiters Flexibilität.»

Grüter engagiert sich nicht nur als Geschäftsführer, sondern auch in der Schweizerischen Stiftung für Arbeit und Weiterbildung für die berufliche Integration von älteren Arbeitnehmern. Von den Arbeitnehmern verlangt er – zur Recht – den gleichen Einsatz. «In unserer Branche gibt es allerdings zu viele passive Arbeitnehmer, es fehlt oftmals die Bereitschaft sich weiterzubilden», bedauert er. In seinen Augen unverständlich, denn gerade in der ICT-Branche sei es essenziell, am Ball zu bleiben. Die green.ch AG steht dem jedenfalls nicht im Wege: «Wir übernehmen bis zu 75 Prozent der Weiterbildungskosten.»

Steckbrief

  • Branche: Informationstechnologie

  • Ort: Brugg

  • Mitarbeiter: 105

  • Davon Ü45: rund 20 Prozent

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