Bis zur Pensionierung temporär arbeiten – warum eigentlich nicht?

30. November 2015 News

Temporär-Arbeit wird für ältere Arbeitnehmer immer attraktiver: Bereits mehr als 10 Prozent der Temporär-Arbeitenden sind über 50 Jahre alt. Ein Gesamtarbeitsvertrag mit guten Sozialleistungen und Weiterbildungssubventionen macht diese Arbeitsform nicht zuletzt für ältere Arbeitnehmer interessant.

Temporär-Arbeit wird für ältere Arbeitnehmer immer attraktiver. Das zeigen auch die Zahlen der Aktualisierungsstudie 2014 von Swissstaffing, dem Verband der Schweizer Personaldienstleister: Der Anteil an Temporär-Arbeitenden im Alterssegment «50 plus» nimmt seit 2006 kontinuierlich zu und liegt aktuell bei 13 Prozent. Was sind die Gründe für diesen Trend?

Die Attraktivität der Temporär-Arbeit geht auf zwei jüngere Errungenschaften der Branche zurück: den Gesamtarbeitsvertrag (GAV) im Personalverleih und den Weiterbildungsfonds «temptraining». Die Einführung des GAV im Jahr 2012 stärkte die Stellung von über 300’000 Temporär-Arbeitenden in vielerlei Hinsicht. Branchenübergreifend festgelegt wurden etwa Mindestlöhne, 25 Tage Ferien für über 50-Jährige, ein besserer Schutz vor Unfall und Krankheit sowie eine verbesserte Altersvorsorge.

Der Weiterbildungsfonds «temptraining» ist Teil des GAV und subventioniert die Weiterbildung von Temporär-Arbeitenden. Bereits ab 176 Einsatzstunden haben Arbeitnehmer Anspruch auf Weiterbildungsbeiträge von bis zu 5000 Franken. Das ist nicht zuletzt für ältere Arbeitnehmer interessant – sie können sich so finanziell unabhängig von ihrem Arbeitgeber weiterbilden. «temptraining» übernimmt denn auch nicht nur die Kurskosten, sondern entschädigt auch den Lohnausfall während der Weiterbildung. Im Alterssegement «50 plus» sind bisher 2500 Gesuche von Arbeitnehmern eingegangen, bereits 1000 haben eine Weiterbildung abgeschlossen. Der Fonds unterstützt Temporär-Arbeitende also dabei, sich weiterzuentwickeln und arbeitsmarktfähig zu bleiben. Entsprechend leistet «temptraining» einen wichtigen Beitrag zur Integration älterer Arbeitnehmer in den Arbeitsmarkt.